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In eigener Sache: Lasst mich schreiben!

Es gibt Artikel, die schreiben sich wie von selbst. Wie damals, als wir 2014 frischgebackene Fußballweltmeister waren und die sogenannte „Gaucho-Affäre“ für Aufsehen sorgte. Wir waren Server-technisch bei Mobile Geeks eigentlich immer gut aufgestellt, nach meinem Artikel krachte aber trotzdem alles zusammen. Frank „Buschi“ Buschmann teilte den Artikel, teilweise hatten wir 100.000 Menschen pro Stunde auf der Seite und in Summe habe ich mit dem Beitrag die Millionen-Aufrufe-Marke gerissen. Sat.1 stand plötzlich in meiner Bude und befragte mich zu dem Text. Verrückt.

Es gibt aber auch Texte, da sitzt man ewig vorm Rechner, schaut abwechselnd ins Leere und ins WordPress-Backend und weiß auch nach einer Stunde noch nicht, wie man anfangen soll. Als Robert Basic starb, war das so ein Moment. Ich würde vermutlich diese Zeilen hier gerade nicht tippen, wäre ich nicht durch ihn — und Caschy — selbst zum Bloggen gekommen und auf einmal musste man realisieren, dass er nicht mehr lebt und man selbst die unschöne Aufgabe zu übernehmen hat, einen Nachruf zu verfassen.

Jetzt sitze ich über diesem Artikel hier und finde wieder keine richtigen Worte. Nicht, weil jemand verstorben ist, sondern weil ich meinen Job los bin — und wieder einen brauche. Ich deutete es kürzlich bereits an und schrieb es dann auch gestern Abend nochmal auf, dass ich derzeit ohne Arbeit bin. Ich habe meinem Vermieter angeboten, dass ich hier gerne wohnen bleiben würde, ohne ihn dabei aber mit meinen Mietzahlungen unnötig zu behelligen. Fand der blöd, also brauche ich einen neuen Schreib-Job.

Eigenlob stinkt?

Es fällt mir so schwer, weil ich mich auf meinem Blog zwar komischerweise vor euch nackt machen kann, aber kaum dazu fähig bin, über mich selbst zu reden. Ich kann schlecht um Hilfe bitten, noch schlechter Hilfe annehmen und am umfangreichsten versage ich beim Versuch, anderen zu erzählen, was für ein toller Hecht ich bin.

Schreibe ich gut? Zweifellos, machen wir uns nichts vor 😉 Seht ihr? Wieder konnte ich es nicht aussprechen, ohne direkt einen zwinkernden Smiley zur Entkräftung folgen zu lassen. Wenn ich mir in Stellenausschreibungen die Anforderungen durchlese, winke ich schnell entsetzt ab. Weil mir Voraussetzungen fehlen und ich mich da nicht sehe bei dem, was dort gesucht wird.

Es gibt schrecklich viele, liebe Menschen, die mir mitteilen, dass sie mögen, wie ich schreibe. Das ändert aber nichts daran, dass ich nach wie vor unsicher bin und irgendwie bis zum heutigen Tag immer noch damit rechne, dass mich jemand entlarvt und sagt: „Hey, das ist doch der Typ, der früher bei DHL im Lager gearbeitet hat. Wieso bildet sich diese Pfeife ein, dass er jetzt Blogger oder Journalist sein könnte?“

Tech-Blogging

Aber nichtsdestotrotz erfüllt es mich, das Schreiben. Ich möchte nie wieder was anderes tun, um mein Bier Brot zu verdienen. Eigentlich glaube ich auch, dass ich breit (pun intended!) aufgestellt bin. Bei Mobile Geeks war ich Tech-Blogger, habe dort über 11.000 Beiträge in den letzten zehn Jahre geschrieben und das, obwohl ich zu Beginn Sascha Pallenberg sehr nachdrücklich erklärt hatte, dass ich mich mit der Thematik nicht wirklich auskenne. Interessierte ihn nicht, also schrieb ich. Ich schrieb über Smartphones, Notebooks und Tablets — wieder und wieder und wieder.

Daher kommt auch eine ziemliche Müdigkeit bei dem Thema. Wenn ich also in die Runde frage, ob jemand einen Tech-Blogger sucht, kann ich diese Felder beackern. Aber wenn ihr es ganz ehrlich wissen wollt: Dann doch am liebsten Opinion Pieces — mehr eigene Meinung und weniger Herunterbeten von Spec Sheets und auch Artikel wie „Das Mapple MyPhone gibt es jetzt auch in Grün“ mag ich nicht mehr schreiben.

Ich glaube, im Tech-Bereich habe ich mich auch außerhalb von mobilen Endgeräten durch so ziemlich jede Produktklasse geackert. Ich schrieb über Fernseher, Smart-Home-Technik, Küchengeräte, 3D-Drucker, Roboter, Kopfhörer, Smartwatches und was weiß ich nicht alles. Logisch, dass ich mir das auch weiterhin zutraue. Wenn ihr einen reinen News-Blogger sucht, der auf die großen US-Blogs schaut und es verständlich für deutschsprachige Tech-Fans aufschreibt — krieg ich hin.

Mobilität, Meinung, Nachhaltigkeit, dies das

Im gleichen Maße, in dem meine Leidenschaft für Smartphone-News nachließ, stieg mein Interesse an anderen Themenfeldern: Smarte Technik im medizinischen Bereich finde ich spannend, so wie eh jede Technologie von morgen, die uns unser Leben mal einfacher machen könnte, was natürlich den riesigen Komplex „Künstliche Intelligenz“ mit einschließt.

In diesem Bereich und auch bedingt durch eine thematische Umorientierung bei Mobilegeeks schrieb ich also zum Beispiel zunehmend mehr über Transportmittel, egal ob autonomes Auto, Flugzeug, E-Scooter, Kreuzfahrtschiff, Hyperloop, Teslas im Weltall oder rollende Roboter-Postboten.

Tesla im All

Auto-Blogger im eigentlichen Sinne werde ich nie. Ich hab nämlich früh drauf gebaut, dass die Dinger mal von alleine fahren können und daher sicherheitshalber einfach nie einen Führerschein gemacht. Dennoch schreibe ich gerne drüber, egal ob es der DeLorean ist, das hässlichste Auto der Welt oder ein Solar-betriebener Stadtflitzer. Auch hier sind mir die Meinungs-Stücke aber am liebsten, beispielsweise wenn ich mich des Autogipfels annehme und mehrere Punkte diesbezüglich zu kritisieren habe.

Mobilität geht mittlerweile nicht mehr, ohne dass man über die Stadt von Morgen, 5G und über Nachhaltigkeit nachdenkt. Gerade smarte Städte mit weniger Individualverkehr sind ein Lieblingsthema, weil da momentan so viel spannendes passiert. Green Tech spielt eh derzeit in jedes Technik-Thema mit rein und ich schreibe lieber darüber, dass Smartphones immer noch zu viele kostbare Rohstoffe verbrauchen, als dass ich thematisiere, dass die Haupt-Cam des Smartphones jetzt zwei Megapixel mehr hat.

Dass ich gerne viel eigene Meinung in meine Beiträge packe, habe ich ja schon erzählt. Das tue ich aber nicht nur bei Tech-Themen, sondern viel lieber und zuletzt öfter schnappe ich mir dazu aktuelle gesellschaftliche Themen, schaue beispielsweise auf Trump, auf Hassrede, auf Facebooks Arbeitsweisen, auf hetzende Medien und Querdenker.

In diesem Bereich, also Kommentare über unsere Gesellschaft im Wandel, die dadurch entstehenden Gräben und Probleme, werde ich so oder so weiter bloggen, hab das ja auch hier auf meinem privaten Blog schon mehrfach getan. Sehr gerne würde ich das aber auch auf einer anderen Plattform tun. Ob das dann ein Blog ist oder ein Mainstream-Medium, ist mir dabei fast egal.

Zukunftstechnologien, Gesellschaft und Politik, mobile Technologien — diese Themen hab ich mir am regelmäßigsten vorgeknöpft, aber ich bilde mir ein, auch anderes auf der Pfanne zu haben. Immer wieder habe ich mir Themen vorgeknöpft, die mehr Feel-Good-Content darstellen. Was ich damit meine? Na zum Beispiel den Beitrag, in welchem ein kleines Kind in San Francisco zum Superhelden Batkid aufsteigt und die Nummer im Netz um die ganze Welt geht. Oder erinnert ihr euch an den Dancing Man, der zunächst gemobbt wurde und die Geschichte plötzlich so einen komplett positiven Spin bekam?

Ich mochte auch sehr meine Grusel-Geschichte Dear David, die ebenfalls im Netz große Kreise zog und die schnuckelige Weezer-Africa-Story. Ich schrieb einen fiktiven Brief an meinen nicht vorhandenen Sohn und staunte Bauklötze über die Frau, die uralte Fotos coloriert und ihnen dadurch Leben einhaucht.

Hummeln im Hintern – Reiseblogger

Ja, manchmal hat man schlimm Hummeln im Hintern. In der Pandemie geht es uns wohl so ziemlich allen so. Mich zieht es aber auch immer wieder in die Ferne und ich bin von Haus aus neugierig auf neue Länder, neue Kulturen, neue Sichtweisen und neue Menschen.

Daher war ich immer happy, wenn mich der Tech-Zirkus an tolle Orte brachte. Manchmal, so wie beim Geburtstag der Marke Honor, konnte man Tech- und Reise-Blogging miteinander kombinieren. Etwas, was ich weiterhin gerne tun würde. Unabhängig davon reise ich einfach gern, möchte das künftig auch tun und dann eben auch gerne darüber schreiben. Auf Mobile Geeks habe ich viel zu selten mal darüber gebloggt, wie crazy Las Vegas ist, wie unfassbar freundlich Menschen in Taiwan sind und dass die Koreaner in unnachahmlicher Manier Moderne und ihre Kultur miteinander verbinden. Ich kann mir durchaus vorstellen, in Zukunft viel mehr über meine beruflichen und privaten Trips zu schreiben und möchte auch dabei dann das Thema Nachhaltigkeit im Blick behalten: Werden wir wieder so viel fliegen wie vor der Pandemie? Geht das einher mit nachhaltigeren Antrieben und nachhaltiger arbeitenden Touristik-Unternehmen? Sowas in der Art halt.

Bild und Ton

Direkt daran anschließen kann ich jetzt auch noch meine Leidenschaft für Musik. Weil mich auch die Musik immer wieder durch die Weltgeschichte jagt, wenn es beispielsweise darum geht, meine Götter Depeche Mode in Berlin, Nizza oder in Glasgow zu bestaunen. Ich schreibe also auch gerne über die Reisen, die ich für die Musik unternehme, aber selbstverständlich auch über die Musik an sich. Jüngst habe ich beispielsweise eine unanständig lange Rezension zum jüngsten „Die Ärzte“-Album zum besten gegeben, auf Mobile Geeks habe ich einen mit Songtiteln gespickten Beitrag verfasst, als die Berliner endlich auf Spotify aufschlugen.

Selbst, wenn ich über ein Album schreibe, das Freunde — wie Adam is a Girl — veröffentlicht haben, bewahre ich mir einen neutralen Blick und auf Mobile Geeks habe ich auch immer den Nutzen von Musik-Streaming-Portalen dem Schaden gegenübergestellt, den sie wohl anzurichten vermögen.

Dave Gahan sorgt in Glasgow für Stimmung

Ein weiteres Steckenpferd sind TV-Serien und Filme. Auch dieses Feld habe ich für Mobile Geeks sehr gerne beackert und Staffeln verschiedener Serien rezensiert, beispielsweise das göttliche After Live, Stranger Things oder auch Upload. Ich setze mich also auch gern vor die Kiste und ziehe mir eine Staffel von Irgendwas rein, um sie dann im Anschluss zu besprechen.

Und was suche ich nun?

Ich erwähnte es ja eingangs: Ich kann einfach nicht toll darüber reden, was ich gut kann oder was ich mir zutraue. Deswegen habe ich jetzt einen Arschvoll Artikel in diesem Beitrag verlinkt, von denen ich glaube, dass ich sie gut geschrieben habe und von denen ich denke, dass sie ganz gut abbilden, wie meine Schreibe ist, wie Artikel aussehen, die ich verfasse und welches Themenspektrum ich abzudecken imstande bin.

Das ist also, was ich kann. Sucht ihr einen Blogger oder Redakteur für Green Tech, KI, Mobilität, mobile Geräte, die Städte von Morgen oder das Internet von heute, dann bin ich euer Mann. Ebenso gilt das für Reise-Content, Musik-Rezis (solange mir das Genre liegt) und TV-Serien und das ganze Geraffel, was ich in diesem Artikel hier angeführt habe. Doppelt unterstreichen möchte ich gerne meine Leidenschaft für die Texte, in denen ich zentnerweise eigene Meinung unterbringen kann. Auch das gilt für all die genannten obigen Themen und zudem für Politik, gesellschaftlichen Wandel etc.

Ich würde euch gerne sagen, was ich mit meiner Schreiberei verdienen kann, muss mir aber da tatsächlich erst mal einen Überblick verschaffen, wie realistische Gehaltsforderungen aussehen. Generell habe ich mir vorgenommen, trotz meiner Arbeitslosigkeit keinen unnötigen Schnellschuss abgeben zu wollen. Sollte ich also fest irgendwo anfangen, muss ich mir schon so sicher wie möglich sein, dass da für mich alles passt — weil ich gerne langfristig unterkommen möchte und nicht von Blog zu Blog oder Magazin zu Magazin hopsen mag.

Ob ich lieber angestellt wäre oder lieber als freier Autor arbeiten möchte, muss ich ebenfalls noch mit mir ausmachen. All das werde ich daran festmachen, was sich mir an Möglichkeiten bietet. Grundsätzlich bin ich aber erst mal für so ziemlich alles offen. Ob man mich also in Vollzeit einstellt, mir eine monatliche oder wöchentliche Kolumne anbietet, mich regelmäßig fünf Beiträge im Monat schreiben lässt oder was auch immer: Ich höre es mir alles erst einmal an.

Aktuell steht für mich aus mehreren Gründen ein Umzug nicht zur Debatte, also müsstet ihr fein damit sein, dass mein fetter Hintern hier in Dortmund im Home Office sitzt — oder der Arbeitsplatz sich in überschaubarer Reichweite zu Dortmund befindet. Wenn ihr Verwendung für so ’nen Typen wie mich habt, dann schickt mir eine Mail an casidevotee@gmail.com oder nutzt einen der anderen Kanäle, auf denen ihr mit mir verbunden seid, also auf Facebook, Twitter, Instagram oder Pornhub 😀

Der liebe Stefan Keuchel hat mir noch ans Herz gelegt, dass ich mir einen pfiffigen Hashtag überlege, aber sorry, dass bringe ich nicht fertig — auch, weil ich keinen unnötigen Personenkult um mich entfachen möchte 😉 Aber unabhängig davon würde ich mich freuen, wenn ihr diesen Beitrag teilt, auch wenn ihr mit der Blogger-Bubble vielleicht gar nichts am Hut habt. Vielleicht erreicht man so ja trotzdem irgendwen, der irgendwen kennt, der mich gebrauchen kann.

Ich bedanke mich jedenfalls jetzt schon mal für jeden, der ein bisschen für mich die Werbetrommel rührt, mir seine Ideen mitteilt, oder gar konkrete Angebote und Pläne für mich bereithält. Seit gestern habe ich schon einiges an tollem Feedback bekommen und ich werde mir das logischerweise auch alles ganz gründlich anschauen. Wenn ich also nicht sofort antworte, liegt das nicht (nur) daran, dass ich ein unhöflicher Penner bin, sondern daran, dass ich mir meine Entscheidung sehr gut überlegen möchte und mir für das alles ein paar Tage Zeit nehme.

Danke fürs Durchhalten — nehmt diese circa 2.000 Worte als einen letzten Hinweis dafür, dass ich augenscheinlich ein Faible für längere Texte habe 😉

PS: Falls irgendwas an Infos zu mir fehlt, was ihr unbedingt wissen müsst — sagt es mir bitte! Ich habe 1992 das letzte Mal eine Bewerbung geschrieben und bin da wohl ein bisschen eingerostet, was sowas angeht.

Noch ein PS: Ich hab das Foto zum Artikel nicht genommen, weil ich so ein geiler Typ bin, sondern weil ich schlicht nichts Besseres gefunden habe. Die Brücke macht ordentlich was her und zur Abwechslung bin ich mal auf einem Foto nicht betrunken! Hab ich eigentlich zu viele Alkohol-Anspielungen gemacht im Text? Hmm, kann sein. Was ich eigentlich sagen wollte: Das Beitragsbild zeigt eindrucksvoll, dass ich das klassische Radiogesicht habe. Vor der Kamera rumhampeln liegt mir also nicht so, labern schon eher. Wenn ihr also meine sexy Radiostimme für Podcasts gebrauchen könnt oder einen professionellen Sprachnachrichten-Beantworter benötigt, könnte ich mir das auch mal durch den Kopf gehen lassen.

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