Euer Ernst? DANKE an euch alle!
Puh, das musste ich erst mal sacken lassen. Gestern habe ich hier versucht, auf mich und mein Wirken im Netz aufmerksam zu machen. Anscheinend hat das durch eure unfassbare Mithilfe auch Früchte getragen, denn auf so vielen Kanälen habt ihr für mich die Werbetrommel gerührt, habt mich und meine Art zu schreiben mit unglaublich lieben Worten beschrieben, habt mir vielfach Trost gespendet und mir viel Glück gewünscht und nicht zuletzt gab es auch sehr, sehr viele Zuschriften mit Tipps, mit konkreten Jobvorschlägen und auch konkrete Anfragen von verschiedenen Blogs.
Genau deswegen muss ich jetzt hier am dritten Tag in Folge einen so selbstreferenziellen Text schreiben, obwohl diese Ego-Wichse mir so gar nicht liegt. Klar, ich schreibe häufig über mein Seelenleben und dass in meinem Kopf schon mal landunter ist, aber das jetzt ist etwas anderes und diese große Aufmerksamkeit fasst mich gerade ziemlich an.
Deswegen muss ich euch also von ganzem Herzen Dankeschön sagen, denn das ist so, so weit weg von selbstverständlich, was ihr für mich tut, wie ihr mich seht und wie ihr mich gerade aufbaut. Gleichzeitig — und das muss ich euch eben auch unbedingt mitteilen — kam ich bislang nicht annähernd dazu, alles zu lesen, zu kommentieren und einzuordnen, was da seit letzter Nacht über mich hereingebrochen ist.
Allein mein gestriger Text wurde heute weit über 5.000 mal gelesen, insgesamt steht der Zähler heute auf circa 7.200 Aufrufen, was für mich absoluter Rekord und kompletter Wahnsinn ist. Dabei kann ich mir in diesem Fall aber nicht selbst auf die Schulter klopfen, weil das euer Verdienst ist dank hunderter Retweets und Shares in den sozialen Medien.
Mir ist im wahrsten Sinne des Wortes seit gestern Nacht der Atem weggeblieben und so kam es, dass ich nachts erst mal das Notebook zuklappen musste, um zu realisieren, was da gerade passiert. Wichtig ist mir dabei jetzt, dass ihr wisst, dass ich ein wenig Zeit brauche, bis ich mir jeden Vorschlag angeschaut und auf die Angebote geantwortet hab. Vermutlich habe ich da das ganze Wochenende schön mit zu tun. Stress zur Abwechslung mal von der erfreulichen Art.
Seid mir also nicht böse, oder haltet mich für undankbar oder ignorant, wenn ich eure Nachrichten noch nicht gelesen oder beantwortet habe. Ich ackere mich da durch und ich bin unendlich dankbar für jede einzelne Zeile, egal, ob mir da jemand einen konkreten Jobvorschlag macht, eine Idee äußert, mir Glück wünscht oder sonst was. Wir leben in einer Welt, in der immer häufiger die Lautsprecher und Querdenker den Ton angeben und man sich manchmal fragt, ob die Idioten langsam die Oberhand gewinnen. Seit gestern, oder bereits sogar seit vorgestern Nacht findet hier aber anscheinend mein ganz persönliches Weihnachtsmärchen statt und zeigt mir, dass die guten Leute alle noch da draußen sind und die Gesellschaft noch lange nicht so am Arsch ist, wie man das befürchten könnte.
Ob tatsächlich ein Job für mich herausspringt, werden die nächsten Tage zeigen, aber all das, was ihr mir gerade an Liebe und Sympathie und Empathie und aufrichtigen Respekt entgegenbringt, erwärmt mein fettes Herz, ganz ehrlich.
Ich habe noch viele Schritte zu gehen. Schritte, die mich zurück in eine Arbeit bringen und noch wesentlich mehr Schritte, um wieder zurück in sowas wie ein normales Leben zu finden. Ein Leben, von dem ich mich irgendwie längst verabschiedet hatte und befürchtete, dass diese Regenwolke über mir nie wieder weggeht. Diese Tage lehren mich, dass es immer, wirklich immer, Türen gibt, die man aufstoßen kann — oder dass es Menschen gibt, die diese Türen für einen aufstoßen, wenn man selbst nicht dazu in der Lage ist.
Genau aus dem Grund gibt es auch ein paar Menschen, die ich gesondert hervorheben muss, weil sie mich an einem furchtbaren Punkt in meinem Leben an die Hand genommen haben und mir Wege gezeigt haben, die ich längst schon nicht mehr sehen konnte. Danke an meine Freunde Szapi und Caschy, die ja nicht nur in den letzten Wochen echt einen Faden mit mir mitmachen, danke aber auch an Fabien, an das Technikfaultier, an Palle und an die zauberhafte Jazz. Außerdem muss ich mich ganz tief verneigen vor Stefan Keuchel, der für mich die Werbetrommel rührt, als hinge sein Leben davon ab, dass ich gut untergebracht werde. Danke dafür, Stefan — nichts davon ist für mich selbstverständlich und ich ertappe mich dabei, wie ich mir selbst auf die Schulter klopfe, weil mich meine Menschenkenntnis nicht im Stich ließ, als ich Dich kennenlernte und dachte: „Meine Fresse, was für ein guter Typ ist er denn?“ (Und ja, ich mach jetzt direkt mein LinkedIn-Profil fertig ^^)
Egal, wo es jetzt beruflich für mich hingeht: Mein persönliches Weihnachtswunder erlebe ich in diesen Tagen und das macht mich demütig, lässt mich vor Glück heulen — und ein kleines bisschen lässt es mich sogar hoffen, dass die guten Menschen tatsächlich deutlich in der Mehrheit sind.
PS: Ich habe jetzt zwei Tage hintereinander in den sozialen Medien immer wieder meine eigene Visage ertragen müssen, deswegen muss heute dringend ein anderes Artikelbild her. Irgendwas friedliches, so ganz ohne meinen Schädel — ein Bild von Taiwans Ostküste, geknipst im letzten Jahr..