Privates

Jahresrückblick: So war mein 2031

Nee, das ist kein Tippfehler, Freunde. Niemand braucht einen Jahresrückblick für 2021, oder? Schließlich war fast alles wie im Jahr 2020 und schon da gab es nicht viel zu erzählen hinterher. Okay, es war nicht alles wie im Jahr 2020, manche Sachen erinnerten nämlich an Zeiten, die noch weiter hinter uns liegen: „TV Total“, „Geh aufs Ganze“ und „Wetten Dass“ sind wieder da, ABBA haben ein neues Album, „Matrix“ und „Ghostbusters“ im Kino, „Sex and the City“- und „Friends“-Revival – und jetzt will sogar Schlecker wieder Filialen eröffnen. 2021 war also ein ziemliches Nostalgie-Jahr, wie es scheint.

Daher auch meine Entscheidung, lieber einen Rückblick auf ein schönes, neues, frisches Jahr zu schreiben. Dummerweise hat mir Sarah Bosetti die Idee weggeschnappt, jetzt schon einen Rückblick auf 2022 zu verfassen. „Think Big“, dachte ich mir da und schreib eben kurzerhand eben schon einen, der bereits jetzt aufs Jahr 2031 zurückblickt. Lehnt Euch also zurück, schmeißt Euch eine Fischstäbchen-Pizza in den Ofen (Oh, wait, die gibt es ja noch gar nicht 😮 ) und dann geht’s los:

Die Pandemie ist natürlich vorbei, Gott sei Dank! Wir reden mittlerweile von den drei dunklen Jahren, wenn wir heute über damals sprechen, als Covid-19 die Welt in Atem hielt. Ich weiß noch, wie wir dachten, dass wir den Scheiß 2021 hinter uns lassen könnten. Tatsächlich dauerte das Theater aber bis tief in den Frühling 2022 hinein. Es folgten wilde Partys und unzählige Konzerte, es war himmlisch! Schön zu sehen, dass Szapi, Ohst und vor allem der steinalte Pinzi bis heute noch bereit sind für solche Konzertwochenenden.

Das waren noch Zeiten, als man Empathy Test noch in so kleinen Läden sehen konnte.

Apropos Musik: Die letzte Depeche-Mode-Tournee liegt 2031 auch schon sieben Jahre hinter uns. Die alten Herrschaften legten nochmal ein wirklich ordentliches Album ab und tourten 2023 und 2024, danach war dann Schluss. Sie finden, dass sie sich das Theater und den Stress nicht mehr antun müssten und damit ist das wichtigste musikalische Kapitel meines Lebens zu Ende gegangen. Zumindest vorerst – es halten sich immer noch Gerüchte, dass es die Drei vielleicht doch nochmal wissen. Warten wir mal ab, was 2033 bringt.

Ansonsten waren es musikalisch betrachtet wenig spektakuläre 20er Jahre, zumindest aus meiner Sicht. Es gab ein Comeback dieser üblen Neunziger-Dancefloor-Mucke, Eskimo Callboy gewannen 2022 den Eurovision Song Contest und zur Überraschung aller haben Coldplay 2025 zu ihrer letzten Tour tatsächlich nochmal ein richtig gutes Album abgeliefert – sonst passierte nicht wirklich viel in diesem Jahrzehnt. Mein Konzert-Highlight im Jahr 2031 war definitiv der Empathy-Test-Gig in London. Die Elton-John-Arena (ehemalige 02 Arena) kochte jedenfalls!

Politisch gesehen waren es schwierige Jahre. Es war so, wie man es erwarten durfte: Es wurde schlimmer, bevor es besser werden konnte. Unter Scholz erkannten wir, dass sich die Dinge in eine richtige Richtung entwickeln. Dennoch schaffte es Olaf Scholz nicht, als Kanzler wiedergewählt zu werden. Ist aber nicht wild, ehrlich gesagt. Mittlerweile ist Habeck in seiner zweiten Amtszeit und wir haben tatsächlich die Klimaziele für 2030 bereits 2038 erreicht. Deutschland wollte ja ursprünglich bis 2045 klimaneutral werden. Jüngste Berichte lassen hoffen, dass wir schon vor 2040 an diesen Punkt kommen könnten.

Vorbei sind also die Zeiten, in denen es zu großen Unruhen im Land kam und Querdenker sich wilde Straßenschlachten mit der Polizei und der Bundeswehr lieferten. Spätestens, als die AfD achtkantig aus dem Bundestag flog, wurde es aber auch um diese Gruppierung deutlich ruhiger. Das zeichnete sich jedoch schon lange vorher ab. Nachdem Facebook immer wieder zu hohen Geldstrafen verdonnert und der Konzern zerschlagen wurde, intensivierte Mark Zuckerberg endlich die Bestrebungen, Fake-News, Hass und Hetze den Garaus zu machen. Ich glaube ja immer noch, dass die Kehrtwende darauf zurückzuführen ist, dass Facebook 2023 das „Haha“-Emoji abgeschafft hat, aber wir wollen nicht streiten.

Sportlich war es ein tolles Jahr. Schalke konnte sich zum zweiten Mal den Titel des Deutschen Meisters sichern, seit der FC Bayern aus der Liga ausgestiegen ist. München sorgt seitdem in dieser neu gegründeten Operettenliga für Furore, deutlich spannender ist allerdings die Bundesliga. Ärgerlich nur, dass die Dortmunder seitdem sogar drei Mal den Meistertitel holen konnten. Dieses Jahr hatten sie gegen uns keine Chance und die drei Jahre in der zweiten Liga sind glücklicherweise nur noch eine sehr blasse Erinnerung.

Ansonsten hat sich für mich im Jahr 2031 nicht wirklich viel geändert. Ich hadere immer noch mit meinem Gewicht. Ich dachte, ich komme endlich wieder unter die 110-Kilo-Marke, stattdessen liege ich da noch locker fünf Kilo drüber. Ich hab zudem immer noch meine Bude in Berlin, kann mir auch nicht vorstellen, so schnell wieder hier wegzugehen. Einzige Ausnahme wäre, wenn wir tatsächlich unsere Alters-Depeche-WG beziehen, von der wir schon seit vielen Jahren fantasieren.

Ohst und ich arbeiten übrigens an unserem zweiten Album. Nicht zu fassen, dass wir fünf Jahre für das erste gebraucht haben. Es ist ein Running Gag, dass wir ebenso wie Depeche Mode nun mal länger brauchen, um Qualität abliefern zu können. Natürlich schaffen wir alten Säcke es nicht mehr an die Spitze irgendwelcher Charts, aber hey: Wenn wir bei Peter im Kulttempel auftreten, brennt jedenfalls stets ordentlich die Luft. Ihr könnt Euch jedenfalls drauf freuen, dass es von uns im Jahr 2032 wieder ordentlich was auf die Ohren gibt.

Szapi hat schon gesagt, dass er uns als Hochzeits-Band buchen will. Aber ganz ehrlich: Wir wären auch enttäuscht gewesen, hätte sich Szapi an diesem besonderen Tag für eine andere Kapelle entschieden. Ich will mich ja nicht selbst loben, aber ich war es, der ihm klar gemacht hat, dass er mit kurzen Haaren deutlich besser aussehen würde. Kaum war die Matte ab, hat Isabel auch angebissen! Ist zwar ärgerlich, dass ich nun der einzige Single in unserer Clique bin, aber ich komme drüber weg 😉

Ich hab in diesem Jahr übrigens meinen 60. Geburtstag gefeiert, entgegen meinen Gewohnheiten sogar mal ein bisschen größer. Schön, dass sich Krücke nach der Party wirklich flott wieder von seiner Alkoholvergiftung erholen konnte. Selbst die ganze Hartmann-Bande reiste aus Bremen an, die Lesczenskis waren ebenso da wie die Juchs. Schön, die ganze Bande mal wieder beisammen gehabt zu haben.

So geht jetzt ein Jahr zu Ende, welches echt in Ordnung war. 2032 wird sicher spannend, da bin ich sicher. Ich werde euch auch im neuen Jahr hier auf dem Blog auf dem Laufenden halten und wie jedes Jahr verspreche ich euch, dass ich wieder häufiger schreiben werde. Vermutlich ebenfalls wie jedes Jahr vergeblich 😉


Ich beende jetzt mal diese Fantasie, immerhin wollte ich den Beitrag noch im alten Jahr veröffentlichen und es ist gleich Mitternacht. Ich hatte für Silvester 2021 eigentlich nur zwei Pläne: Ich wollte meinen Silvester-/Rückblick-Artikel vor Neujahr fertigstellen – und eine Maschine Wäsche waschen. Mein Plan ist es, die Waschmaschine im alten Jahr loslegen zu lassen und sie ins neue Jahr reinschleudern zu lassen. Ich beginne mein Jahr 2022 also damit, irgendwann zwischen spät in der Nacht und frühmorgens Wäsche aufzuhängen. Ich finde, das ist ein würdiger Start ins Jahr 2022.

Was euch angeht, so hoffe ich inständig, dass ihr alle toll ins neue Jahr kommen werdet bzw. gekommen seid. Ich wünsche uns allen, dass wir ein wundervolles Jahr haben werden, in dem wir uns irgendwann keine Gedanken mehr machen müssen, wo wir zu welchen Bedingungen ins Ausland reisen dürfen, wieder ausgelassen auf Konzerten feiern können und uns ohne Bedenken besoffen in den Armen liegen dürfen.

Lasst uns alle gemeinsam dafür sorgen, dass der Ton wieder ein vernünftigerer wird. Lasst uns fair miteinander umgehen und auch zu denen fair sein, die politisch, gesellschaftlich oder sonst wie auf einer anderen Seite stehen. Kümmert euch um eure Lieben, denkt an eure Freunde und vergesst nicht, dass wir auch dann Freunde sind, wenn ich mich dummerweise mal wieder zu lange nicht bei euch gemeldet habe. Auch das ist ein Vorsatz fürs neue Jahr: Ich möchte mich mehr um meine Freunde bemühen. Ich möchte nicht noch jemanden von euch verlieren.

PS: Ihr habt es bemerkt – selbst, wenn ich mir die Zukunft ausmale, kommt da keine Partnerin vor. Ich glaube, dass ganz viele Dinge wieder in Ordnung kommen können, aber dafür fehlt mir derzeit halt die Fantasie. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja irgendwann mal wieder. In 2022 vermutlich noch nicht, aber warten wir es einfach ab …

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