Musik

Song der Woche (9): IAMX – „Spit it Out“

Die neunte Folge meiner hauptsächlich von mir selbst gefeierten „Song der Woche“-Rubrik und heute ist endlich IAMX an der Reihe. Es gibt keine Band mehr, die in meiner Welt Depeche Mode von meinem persönlichen Sockel schubsen könnten. Aber es gibt eine Handvoll Künstler, die ich abgöttisch liebe und die in meinem Leben auch einen besonderen Status besitzen. Dazu gehören ganz sicher bands wie Madrugada und die White Lies, seit einigen Jahren die noch recht jungen Empathy Test und ganz, ganz sicher auch IAMX.

IAMX ist das Projekt von Chris Corner, einem unglaublich charismatischen Musiker und Sänger, für mich irgendwie einer der letzten richtigen Frontmänner im ganzen Rock-Zirkus. Mit „Rock“ wird man der Musik des Chris Corner natürlich nicht wirklich gerecht. Er ist ein musikalisches Chamäleon und das Nachfolge-Projekt der „Sneaker Pimps“ ein eher elektronisches. Logisch also, dass mich seinerzeit der Song „Kiss and Swallow“ direkt abgeholt hat.

Das war der Song, den ich als Erstes von IAMX hörte und bei dem ich sofort wusste, dass ich jetzt alles andere von denen auch unbedingt hören muss. Das war zu einem Zeitpunkt, an dem just das zweite Album „The Alternative“ erschienen ist. Ich hatte also das Glück, von dieser für mich neuen Band direkt zwei Alben kennenlernen zu dürfen. Der nächste Song, der mir dann zu Gehör kam, war direkt „Spit it Out“ und spätestens ab da war es dann um mich geschehen. Ich denke, so ziemlich jeder aus meiner musikalischen Bubble kennt den Song sowieso, aber für alle anderen packe ich ihn hier natürlich in den Artikel:

Großartig, oder?

Ich fürchte, meine Statistik auf setlist.fm stimmt nicht, aber dort steht zumindest, dass ich die Band mittlerweile elf mal live gesehen habe. Ich bin sicher, es war ein wenig öfter, aber darum soll es jetzt auch gar nicht gehen. Wichtiger ist, dass jeder, der die Chance hat, sich auch mindestens einmal im Leben ein IAMX-Konzert anschauen sollte. Es ist unglaublich intensiv, zu keiner Sekunde ist irgendeiner der Zuschauer nicht in Chris Corners Bann und ich habe einfach noch kein einziges Konzert der Band, nachdem ich nicht komplett aus dem Häuschen gewesen wäre.

Ihr merkt schon, ich rede mehr über die Band, über Chris und die Musik von IAMX an sich als über den Song „Spit it out“. Das ist aber auch okay. Diese Nummer war für mich so ziemlich der Türöffner in Chris Corners Welt und es ist bis zum heutigen Tag für mich einer derjenigen Songs, bei denen ich im Club alles stehen und liegen lasse und mich unmittelbar auf die Tanzfläche begebe. Es ist eine perfekte Nummer in jeder Hinsicht und ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, wieso diese Band nicht längst Stadien füllt.

Aber es hat irgendwie auch seine Vorteile, wenn eine Band eben nicht so eine große Anhängerschaft hat wie beispielsweise Depeche Mode. Die Konzerte sind intimer und intensiver und man hat auch immer so ein bisschen das Gefühl, dass man ein Geheimnis kennt. Solltet ihr noch nie von dieser Band gehört haben und diese unglaubliche Nummer nicht kennen, dann habe ich euch also heute ein echtes Geheimnis verraten und ich hoffe, ihr hütet es gut 😉

Während ich jetzt noch darüber nachdenke, wie sehr ich Konzerte vermisse und dieses zusammen-mit-Freunden-in-der-Menge stehen, gemeinsam feiern, tanzen, Energie spüren und all das, habe ich hier noch eine Live-Version für euch, die komplett anders klingt als die Studiofassung – auch etwas, was IAMX für mich ausmacht: Man weiß nie, wie die Songs auf der nächsten Tour klingen werden.

Ich glaube, viele Leute, die mich kennen, aber musikalisch aus einer ganz anderen Ecke kommen, können nicht nachvollziehen, was ich speziell an dieser „düsteren“ Musikszene so schätze. Wüssten sie aber, wie es sich für mich anfühlt, zur Musik von IAMX zu tanzen, zu lieben, zu leiden (zu kaum einer Band leidet es sich schöner als zu IAMX), dann – da bin ich sicher – könnten sie mich im Ganzen viel besser verstehen.

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